Helmut R. Quaiser - Lebenslauf

Geboren wurde ich am 20. November 1951 in Frankfurt am Main, als Erstgeborener. Meine Eltern, Roland Wenzel Lydia Quaiser und Anna-Maria Dorothea - genannt Doris - Quaiser, geb. Meyer, sollten später noch drei weitere Kinder haben, Susanne sowie Martina und Matthias, letztere Zwillinge.
Die ersten 10 Jahre lebten wir im nördlichsten Vorort der Stadt, Niederursel. Dies war damals noch ein separates Dorf mit etwa 1.500 Seelen, nach allen Seiten umgeben von Wiesen und Feldern. Nach Frankfurt zu gab´s es ein weiteres, alleine liegendes Dorf, die Wiesenau, dann folgte weiter südlich Heddernheim, und in dem Bereich begann so langsam das, was wir damals "die Stadt" nannten. Nach Norden zu hatten wir die Hänge des Taunus gut im Blick. Heute ist die Gegend bekannt als "Nordweststadt", das Dorf wurde von der Stadt verschluckt. Wir lebten damals in einem Haus mit beiden Großelternpaaren sowie einer Großtante. Als Einzelkind wurde ich - das muß ich gestehen - nach Strich und Faden verwöhnt.
10 Jahre später, 1961, meine Schwester war geboren und die Wohnung zu klein geworden, war es aus mit dem Landleben: Wir zogen in die Stadt, in diesem Falle nach Bockenheim, wo mein Vater, inzwischen Beamter der Städtischen Feuerwehr, eine Dienstwohnung über der dortigen Feuerwache bezog. Ich wechselte nach vier Klassen in der Niederurseler Volksschule ab Ostern 61 auf das Liebig-Gymnasium, eine reine Jungen-Schule. Während meiner Zeit dort erfolgte die Umstellung auf den Einschulungstermin Herbst, so daß wir in den Genuß zweier sogenannter "Kurzschuljahre" von nur je 9 Monaten kamen. So bestand ich bereits im Frühjahr 1970 mein Abitur. In den letzten Jahren waren wir - ich wohnte schließlich nur ein paar Blocks von der Uni entfernt - Teil der "68er"-Bewegung. Ganze Nächte durch wurde diskutiert, selbstverstädnlich waren wir auch bei Demos dabei. An den "Roten Danny" erinnere ich mit gut, leider kann ich das von Joschka nicht sagen. Bereits am 4. Dezember 1969 hatte ich meinen Führerschein bestanden, sehr günstig noch zu der Zeit, zum Preis von insg. sage und schreibe 275,-- DM. Für 200,-- DM gab´s im Frühjahr das erste Auto, das Geld kam aus einem Ferienjob wähernd der vergangenen Sommerferien.
Damals gab es noch so gut wie kein Entrinnen vom "Bund", also dem Grundwehr-dienst. Um nicht aus einer Ausbildung herausgerissen zu werden, ließ ich mich zum Oktober des gleichen Jahres "ziehen", für - 1970 noch - 18 Monate. Davon waren die ersten 3, in Gießen, die sogenannte Grundausbildung, dann kam ich nach Wetzlar und wurde LKW-Fahrer. Dies war, ganz wie ich es mir vorgestellt hatte, der leichtest mögliche Job. Eine Ausbildung zum Offizier lehnte ich ab, hier wäre ich ich nach 1 1/2 Jahren als Fähnrich abgegangen, das hätte automatisch 2 sechswöchige Wehrübungen nach sich gezogen, um mich zum Leutnant zu machen. Oder ich hätte mich gleich als Zeitsoldat für zwei Jahre verpflichten müssen, was aus ideologischen Gründen absolut nicht in Frage kam. Ich verzichtete somit, ohne groß darüber nachzugrüblen, auf deutlich bessere Bezüge sowie eine nicht unbeträchtliche Abfindung. Heute sehe ich das eher alks Dummheit an. Egal, am 28. März 1972 kam dann der langersehnte Feiertag - die Entlassung ins zivile Leben.
Was ich mir als Studienfach erträumt hatte, nämlich Biologie, war absolut uninteressant aus der Sicht beruflicher Perspektiven - es gab praktisch keine Jobs. Die in mir vermutete kreative Ader, die mich an Innenarchitektur u.ä. denken ließ, wurde mir anläßlich einer Berufsberatung von einem ahnungslosen Mitarbeiter des Arbeitsamtes ausgeredet. So stand ich nun da - guter Rat war teuer. Einen Tip gab es: Ich ging zur Commerzbank und absolvierte 1972 - 74 erfolgreich eine Lehre als Bankkaufmann. Da ich aber das Bankgeschäft als solches weitestgehend unattraktiv fand, ging ich nach der Prüfung in die Organisation. Ich war zuständig für die Einrichtung und Möblierung aller Filialen Süddeutschlands ebenso wie für die Erreichung einer Genehmigung des Vorstands für Neubauvorhaben - eine halbwegs interessante Aufgabe, jedoch äußerst schlecht vergütet.
Trotzdem bezog ich gleich nach Erhalt des Kaufmanngehilfenbrief eine eigene Mietwohnung in Steinbach am Taunus. Nicht nur aus Kostengründen (aber doch zu einem guten Teil) gemeinsam mit Elisabeth, einer Lebensabschnittspartnerin, wie man heute sagen würde.
Der Ausweg aus finanzieller Knappheit hieß, abends Lebensversicherungen zu verkaufen. So kam zwar die ein oder andere zusätzliche Mark herein, aber der "Hochdruckverkauf" war nicht meine Sache. Vielleicht aber verkaufen? Ich sah mich um auf dem Markt und erhielt eine Chance im Außendienst von Timex. 1976 - 77 verkaufte ich demzufolge Armbanduhren. Dies bedeutete mehr als 1.000,-- DM Gehaltsverbesserung, Spesenkonto und einen Firmenwagen.
Der nächste Schritt auf der Karriereleiter war verbunden mit dem Titel eines Gebietsverkaufsleiters bei Texas Instruments, ab 1980 folgten Verkaufsleiterpositionen bei Commodore, Verbatim, General Automation, Xidex und Solid Computer bis 1988 einschließlich. Meist amerikanische Firmen (hier konnte ich mein Englisch auf den Stand "verhandlungssicher" verbessern), nach dem Prinzig "hire and fire" geführt, bestens dotiert, aber auch immer mit dem Damoklesschwert einer kurzfristigen Freistellung über mir.
Während dieser Zeit lernte ich 1980 meine heutige Frau Kornelia (damals noch mit ihrem ersten Mann verheiratet) kennen und lieben. Nachdem ich Mitte 1982 zunächst alleine in ein eigenes Haus gezogen war, holte ich sie samt ihrer beiden Kinder Simone und Thorsten am Ende des Jahres zu mir. Dieses Haus, im Gederner Ortsteil Mittelseemen besonders ruhig gelegen, ist auch heute noch unser Wohnsitz (die lieben "Kleinen" sind inzwischen ausgeflogen) und mittlerweile auch Sitz meiner Firma, denn:
Reisen quer durch Deutschland, zum Teil auch inkl. Schweiz und Österreich, Meetings im Ausland (bevorzugt im UK) und häufige, aufreibende Messeteilnahmen, d.h. mehr als 100.000 km pro Jahr auf der Straße, dazu die Flüge und nicht zuletzt die vielen Übernachtungen, dieses Zeitschema sollte sich ändern zu Gunsten der Familie. So suchte ich 1989 den Weg in die Selbständigkeit: Zusammen mit meiner Frau eröffnete ich ein Maklerbüro, zunächst im Auftrag und Namen der LBS Immobilien GmbH, seit 1993 unter eigenem Namen. 1999 kam - bedingt durch eine ungünstige Situation am Immobilienmarkt - eine Handelsvertretung im Bereich Werbung in Telefonbuch und Internet mit dem Krick Verlag als Partner hinzu. Die Werbung bestimmt bis heute mein berufliches Leben - am 1. Mai 2004 hieß es "Zurück in die Zukunft": will sagen, ich arbeitete ab diesem Datum wieder im Angestelltenverhältnis. Füf Jahre lang betreute ich für das Druck- und Pressehaus Naumann als Verkaufsleiter den Büdinger und den Oberhessen-Boten, eine Wochenzeitung sowie ein Journal zum Wochenende. Zum ersten Mai 2009 wechselte ich als Mediaberater zu TelegateMedia, verkaufte Werbeeinträge im Internet, Portal KlickTel und 11880. Ein Jahr später ließ ich mich abwerben zu einem Internet-StartUp: CityDeal bzw. Groupon, was mit einer Kündigungswelle (alle Probezeitler - man hatte zu schnell wachsen wollen) trotz bester Verkaufserfolge bereits im August 2010 beendet wurde. Ich begann als VB bei Funworks (Vertrieb für Geschäftskunden der Deutschen Telekom), war Bester aller VBs im September und wurde somit zum
1. 11. 2010 Gebietsvertriebsleiter.
Im Frühsommer meldete Funworks Insolvenz an - die Telekom hatte die Provisionen nicht so ausgezahlt wie unser Chef. Seitdem hielt ich mich mit "suboptimalen" Jobs über Wasser, ließ mich nach einem Fersenbein-Trümmerbruch die maximale Zeit krank schreiben...

...und seit dem 1. April 2016 gibt es nun endlich Rente...

Dies ist derzeit aktueller Stand der Dinge.




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